Biografische Daten

B.Rossi, 1988   Foto von Vincent Böckstiegel

  • 1928 Geburt am 28. November mit der Zwillingsschwester Elsbeth in Bielefeld.
  • Die Mutter Luise ist die Zwillingsschwester des expressionistischen Malers P.A. Böckstiegel.
  • Der Vater Natale stammt aus dem Tessin.
  • 1932 zieht die Familie Rossi nach Arrode, um den kleinen Bauernhof von Luises Eltern zu bewirtschaften. In der ländlichen Umgebung wachsen die drei Kinder Ernst, Elsbeth und Bernhard naturverbunden auf. Weil P. A.Böckstiegel und seine Familie die Sommermonate in Arrode verbringen, gehören die künstlerische Tätigkeit und das unkonventionelle Leben des Onkels zur alltäglichen Erfahrung des heranwachsenden Bernhard.
  • 1943 Lehre als Flachmaler in Bielefeld. Bernhard sieht das Handwerk als Voraussetzung für sein eigentliches Berufsziel, Kunstmaler zu werden – denn auch sein Onkel P.A.Böckstiegel hat zuerst das Malerhandwerk erlernt.
  • 1946 geht Bernhard als Rückwanderer in die Schweiz. In Bubendorf bei Basel arbeitet er für einige Jahre als Dekorationsmaler, um sich die finanziellen Mittel für ein Kunststudium zu erwerben.
  • 1954 Beginn des Studiums an der Kunstschule Basel, Fortsetzung und Beendigung an der “Brera”, Kunstakademie in Mailand. Sowohl die italienische Malerei, die den Ideen der “Valori Plastici” (“Plastische Werte”) nahestand, d.h. die Malerei eines Carras, Morandis, Sironis oder Casoratis, als auch die Malerei der frühen italienischen Meister Giotto, Piero della Francesca und Masaccio beeindruckt den Kunststudenten stark. Die Auseinandersetzung mit den Originalen dieser Maler wird richtungsweisend für Rossis Bildgestaltung in Bezug auf Form, Farbe, Licht und Komposition und für seine künstlerische Absicht, mit den einfachen Dingen unserer sichtbaren Welt das Geheimnisvolle, das Wunder des Lebens in Harmonie darzustellen. In Italien wird sein Vorname “Bernhard” zu “Bernardo”.
  • 1959 lässt Rossi sich in einem Dorf am Comer See nieder. Dort malt und zeichnet er als freischaffender Künstler. Den Lebensunterhalt verdient er sich in den Herbst-/ Wintermonaten mit seinem erlernten Handwerk in Saas Fee und Zermatt in der Schweiz. Zusammen mit einem Studienkollegen gestaltet er Räume in Gaststätten und Hotels.
  • 1970 zieht Rossi nach Bayern an den Ammersee. Hier entsteht im Laufe der Jahre ein Kreis von Liebhabern und Käufern seiner Bilder. Sein Atelier am Comer See, wo er jährlich mehrere Wochen im Sommer verbringt, behält er bei.
  • 1982 kann er einen Teil des alten Hauses erwerben, in dem er seit 1960 sein Atelier eingerichtet hat.
  • 1986 endgültige Rückkehr nach Italien. Rossi bleibt aber weiterhin in Kontakt mit seinen Kunstinteressenten am Ammersee und macht immer wieder Ausstellungen dort.
  • 2001 Beginn der Dialysebehandlung in Como. Trotz der gesundheitlichen Einschränkung malt und zeichnet er kontinuierlich bis zu seinem Lebensende.
  • 2012 am 13. Januar stirbt Bernardo Rossi im Alter von 83 Jahren.

Marion Rossi, Carate Urio, 2013